Wir verwenden nur "notwendige Cookies". Notwendige Cookies helfen dabei, eine Webseite nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriff auf sichere Bereiche der Webseite ermöglichen. Die Webseite kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren. 

Mehr erfahren Sie in unsere Datenschutzerklärung

Ernst-Reuter-Schule Dietzenbach

Kooperative Gesamtschule des Kreises Offenbach / Ganztagsschule mit Betreuungsangebot

06074 484290

Plastikpiraten: ERS-Schüler beteiligen sich an Meeresschutz-Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Kronkorken, kaputte Bierflaschen, Joghurtbecher und Chipstüten, verstreute Plastikbecher, Einkaufstüten, jede Menge aufgerissenes Verpackungsmaterial und vieles mehr wurden an einem Dienstagmorgen am Ufer des Mains, zwischen der Gerbermühle und der Deutschherrenbrücke, von sechzehn Schülern der NaWi-Gruppe und ihren Lehrern der Ernst Reuter Schule aus Dietzenbach, sichergestellt. Entlang des Flusslaufs ermittelten sie, wie viel und welcher Plastikmüll am Ufer zu finden ist.

Damit beteiligen sich diese Schülerinnen und Schüler an der bundesweiten Aktion „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“. Anlass ist das Wissenschaftsjahr „Meere und Ozeane“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Initiative Wissenschaft im Dialog. Noch bis zum 18. November können Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren in ganz Deutschland die Plastikmüllbelastung deutscher Küsten und Fließgewässer erforschen. Bei der Aktion untersuchen Schulklassen und Jugendgruppen Strandabschnitte oder Flussufer auf Mikro- und Makroplastikteile und dokumentieren die Daten auf einer digitalen Karte, die auf www.wissenschaftsjahr.de veröffentlicht wird. Die Kieler Forschungswerkstatt wertet die Ergebnisse wissenschaftlich aus.

Die Lehrer Dr. Hans Gehrig und Michael Fliegner konnten dabei auf jede Menge Infomaterial von der Website zurückgreifen, damit sie die Plastikpiraten-Aktion den Vorgaben entsprechend abwickeln können. „Das ist alles sehr gut wissenschaftlich aufbereitet und vorbereitet“, so die Meinung der beiden Experten. Sechs Gruppen mit verschiedenen Aufträgen wurden im Vorfeld eingeteilt, die jeweiligen Mitglieder mit Anleitungen, Arbeitsblättern und Untersuchungsmaterial versorgt. Dann ging es raus ans Mainufer. Dabei wurde ein Flussabschnitt ausgewählt, der für die Schüler gut zu erreichen war und zum anderen zu einem beliebten Erholungsgebiet zählt. Auch an diesem Dienstagmorgen waren viele Spaziergänger und Radfahrer unterwegs und nicht selten wurde von den Schülern beobachtet, dass Müll achtlos ans Flussufer oder in den Fluss geworfen wurde.

Eine Gruppe von Schülern war damit beschäftigt ein feinmaschiges Netz in den Fluss auszubringen. Nach 60 Minuten schaute die Gruppe nach, ob Plastikpartikel darin hängengeblieben waren. Während dessen steckte eine andere Gruppe Kreise am Ufer und den weitere oben gelegenen Grasflächen ab. Die Schüler sammelten den Müll in diesen Kreisen auf, fotografierten die Fundstücke und trugen sie in eine Liste ein. Eine weitere Gruppe bestimmte Tiere und Pflanzen und maß die Fließgeschwindigkeit des Mains. Herr Fliegner entnahm währenddessen mit drei Schülerinnen Bodenproben aus dem Ufer-Sediment, um später den darin enthaltenen Anteil Mikroplastik zu ermitteln. Mikroplastik, das ist das, was am Ende von Kunststoff übrig bleibt; zerbröselte Teile, kleiner als fünf Millimeter. Lange Zeit wurde der Belastung der Meere durch Kunststoffmüll kaum Beachtung geschenkt. Doch das Problem ist mittlerweile ein globales. Plastik im Wasser stammt überwiegend vom Land, welches über die Flussufer und Flüsse ins Meer gelangt. Ist es einmal dort gelandet, kommt es nicht mehr heraus, sondern zersetzt sich in immer kleiner werdende Teile oder sinkt auf den Grund der Ozeane ab. Die Tiefsee wird nach und nach zu einer der größten Müllhalden des Planeten, warnen Wissenschaftler inzwischen.  Aktionen wie die „Plastikpiraten“ helfen dabei, ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen. Die Lehrer des NaWi-Kurses begrüßen das Projekt noch aus einem anderen Grund. „Hier kann fächerübergreifend mit den Schülern gearbeitet werden“, sagen sie. Statistik, Umweltkunde, Biologie, Physik, Gesellschaftskunde oder Politik, all das sei enthalten. Mehr noch: Es ist zukunftsorientiert und nachhaltig, es regt die Beteiligten zum Nachdenken an. Alle Schüler, die an diesem Dienstagmorgen an der Untersuchung beteiligt waren, zeigten sich erschrocken darüber, wie viel Müll in der Natur zu finden ist, den man so gar nicht sieht, wenn man nicht genau hinschaut.

Zurück