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Ernst-Reuter-Schule Dietzenbach

Kooperative Gesamtschule des Kreises Offenbach / Ganztagsschule mit Betreuungsangebot

06074 484290

Schulabschluss unter Corona-Bedingungen

Abschlussklassen der Ernst-Reuter-Schule erhalten ihre Zeugnisse

"Das ist also die Abschlussfeier. Ist das nicht traurig? Und ihr habt eigentlich was ganz anderes verdient." Mit diesen Worten eröffnete Realschulzweigleiterin Kerstin Gerlach die Zeugnisausgabe an die diesjährigen Abschlussklassen der Ernst-Reuter-Schule am heutigen Nachmittag. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10aR hatten sich an diesem heißen Sommertag in einem schattigen Bereich des Schulhofs der Gesamtschule in einem großen Kreis aufgestellt, selbstverständlich in den mittlerweile zur Gewohnheit gewordenen 1,50 m Abstand zum rechten und linken Nachbarn. Vorher hatten sie den Schulhof über den Eingang am Dr. Heumann Weg betreten und später würden sie mit ihrem Abschlusszeugnis in den Händen unter dem anerkennenden Applaus ihrer Lehrerinnen und Lehrer das Schulgelände durch den Haupteingang wieder verlassen, um ein Zusammentreffen mit der nachfolgenden Klasse zu vermeiden. Alle 30 Minuten erfolgt der Wechsel, um auf diese Weise allen sechs Abschlussklassen des Haupt- und Realschulzweiges ihre Zeugnisse überreichen zu können.

Nach langen Wochen im Home Schooling aufgrund der Corona-Pandemie waren die Haupt- und Realschüler der Abschlussklassen am 27. April in den Präsenzunterricht an die Ernst-Reuter-Schule zurückgekehrt und bereiteten sich fortan intensiv auf ihre Prüfungen vor. Drei Wochen lang erhielten sie insgesamt 20 Unterrichtsstunden pro Woche in den drei Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen wurde jede Klasse in zwei Gruppen geteilt, die von zwei Lehrkräften parallel zueinander unterrichtet wurden. Letztendlich seien dies ideale Bedingungen für eine intensive Prüfungsvorbereitung gewesen, sagte Realschulzweigleiterin Kerstin Gerlach. Der Unterricht in derart kleinen Gruppen sei äußerst angenehm und effektiv gewesen und habe beispielsweise das Melden überflüssig gemacht. Vielmehr habe man Gespräche führen können, wie es sonst bei der normalen Klassengröße nicht möglich sei. Dieser Jahrgang sei nicht nur aufgrund von Corona ein ganz besonderer, so Gerlach weiter, sondern auch deshalb, weil alle Schülerinnen und Schüler einen Abschluss erhalten haben, unter ihnen auch die insgesamt acht Förderschüler. Letztere waren die ersten Lernhilfekinder, die vor sechs Jahren im Rahmen der Inklusion mit einem Lernstand auf dem Niveau von Klasse 1 bis 3 in die 5. Klasse der Ernst-Reuter-Schule gekommen waren.

Es ist ein besonderer Abschied in diesen Zeiten, der allen Beteiligten im Gedächtnis bleiben wird. Im Kreis der 10aR ergreift nun Klassenlehrerin Elke Müller das Wort. Mit dem nötigen Abstand überreicht sie den Jugendlichen nacheinander ihre Abschlusszeugnisse. Dass sie dabei auf das in solchen Situationen übliche Handreichen und auf die ein oder andere Umarmung verzichten muss, fällt ihr sichtlich schwer. Auf eigenen Wunsch hatte sie die Klasse 6 Jahre lang geführt. Eine lange Zeit, in der sie ihre Schülerinnen und Schüler intensiv kennen lernen und begleiten konnte. Für jeden einzelnen findet sie persönliche Worte zum Abschied. Die Zeit dafür kann sie sich in diesem Jahr nehmen. Auf der sonst üblichen großen Abschlussfeier im Dietzenbacher Bürgerhaus wäre dazu keine Gelegenheit gewesen. Auch das macht diesen Abschied, ebenso wie die heutige Abwesenheit der Eltern und Geschwister zu etwas ganz Besonderem. In gewisser Weise zwar irgendwie traurig, aber auch ungewöhnlich intensiv und schön und definitiv unvergesslich.

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