„So können wir uns alle besser erinnern“ – Erkundung des historischen Frankfurts durch die Klassen 9G der ERS Dietzenbach
Skyline, Römer, Goethe: Dies sind mit Sicherheit Stichworte, die in der Vorstellung der Touristen herumgeistern, wenn sie der größten Stadt Hessens einen Besuch abstatten. Dass Frankfurt jedoch auch zentraler Schauplatz der revolutionären Jahre vor und um 1848 war, das erlebten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 der Dietzenbacher Ernst-Reuter-Schule hautnah.
Unter fachkundiger Anleitung der Geschichtslehrkräfte Sandra Rhein, Ralf Sprau und Sandro Perri erkundeten die Schülerinnen und Schüler unter anderem die Hauptwache. Hier fand im April 1833 der „Wachensturm“ statt. Dies war einer von zahlreichen gescheiterten Versuchen in der damaligen Zeit, revolutionäre Ideen in die Tat umzusetzen. Zentraler Anlaufpunkt der Führung war dann letztlich auch die Paulskirche, in welcher als Ausdruck erster demokratischer Bestrebungen im Jahre 1848 das erste deutsche Parlament zusammengekommen war. Zusätzlich besuchten die Schülerinnen und Schüler auch den Hauptfriedhof Frankfurts und erkundeten die dort errichteten Denkmäler. Das Niederlegen einer Rose würdigte das Gedenken an die Opfer beider Seiten der gescheiterten Revolution von 1848.
Im Anschluss widmeten sich die Schülerinnen und Schüler auch dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: Sie suchten zunächst das ehemalige jüdische Ghetto sowie dann auch die Gedenkmauer für jüdische Vertriebene am jüdischen Friedhof an der Battonnstraße auf; zwei Orte, die an das Frankfurt in der Zeit des verbrecherischen Regimes der Nationalsozialisten erinnern – ebenso wie die Gedenksteine für vertriebene jüdische Einwohner Frankfurts, zu denen auch die durch ihr Tagebuch berühmt gewordene Anne Frank.
Wie wichtig diese Exkursionen sind, um für nachkommende Generationen Geschichte lebendig und erfahrbar werden zu lassen, brachte eine Schülerin treffend auf den Punkt: „Ich finde es richtig gut, dass wir Geschichtsorte besuchen, die wir im Unterricht besprechen und bei uns um die Ecke besuchen können, so ist alles für uns besser vorstellbar und wir erinnern uns besser daran.“ Mit Hilfe der Lehrkräfte – diese hatten die Stadtführung für diese Exkursion selbstständig ausgearbeitet – erlebten die Schülerinnen und Schüler einen interessanten, aber auch nachdenklichen Einblick in die Geschichte Frankfurts.